Wissenswertes über Bhutan

Bevölkerung
Demokratisierung
Geographie
Feste
Religion
Sport

Bevölkerung

Bhutan hat nur eine Einwohnerzahl von ca. 650.000, wovon der grösste Teil im westlichen Teil des Landes lebt. Die einheimische Bevölkerung sind die Drukpa. Sie setzen sich aus drei grossen ethnischen Gruppen zusammen, den Sharchops, den Ngalops und den Lhotshampas, die nepalesischen Ursprungs sind.
Die frühesten Siedler Bhutans, die Sharchops leben überwiegend im östlichen Landesteil und ihr Ursprung reicht bis in die Mongolei und Burma.
Die Ngalops wanderten vom tibetischen Hochland nach Bhutan ein und brachten den Buddhismus ins Königreich. Diese Bevölkerungsgruppe lebt heute überwiegend in West- und Zentralbhutan und gilt als die herrschende Schicht.

Die Lhotshampas besiedelten hauptsächlich das südliche Tiefland um dort Ackerbau zu betreiben.Die kontrastreiche ethnische Vielfalt der Einwohner hat zur Folge, dass verschiedene Sprachen und Dialekte gesprochen werden. Die Amtsprache heisst Dzongka und wird in allen Schulen neben Englisch unterrichtet.

Demokratisierung

Bis 2008 war die wichtigste innenpolitische Kraft der König (seit Ende 2006 der 28jährige Jigme Khesar Namgyel Wangchuk). Auf königliche Initiative hat sich das Land in den letzten beiden Jahren von einer absoluten zu einer konstitutionellen Monarchie entwickelt.

Seit 2006 wurde die Bevölkerung auf die – vom König verordnete – Demokratisierung des Landes vorbereitet. In einer Übergangsphase wurden durch eine breite Medienkampagne, aber auch durch zwei "mock elections" im Frühjahr 2007 auf das neue Staatssystem vorbereitet.

Im Dezember 2007 und Januar 2008 fanden die Wahlen zum Nationalrat (Oberhaus) statt. Zu den 20 direkt gewählten Volksvertretern kommen fünf vom König bestimmte hinzu. Die – wichtigere – Nationalversammlung (Unterhaus) wurde am 24. März gewählt. Bei einer Wahlbeteiligung von knapp 80% stimmten die Bhutaner in überwältigendem Masse für die Friedens- und Wohlstandspartei DPT (44 von 47 Sitze). Die People's Democratic Party (PDP) erhielt nur drei Sitze im Parlament. Die Wahlen verliefen nach Auskunft aller Beobachter frei und fair und waren vorbildlich organisiert.

Am 09.04.2008 wurde Jigmi Yoezer Thinley von König Jigmi Khesar Namgyel im Rahmen einer traditionellen Zeremonie zum Premierminister berufen. Jigmi Thinley, Vorsitzender der Partei DPT, ist damit der erste frei gewählte Regierungschef Bhutans. Er steht einem Kabinett mit 10 Ministern vor, das am 11.04.2008 vom König ernannt wurde.
Eine Schlüsselrolle in der Philosophie Bhutans spielt weiterhin das sog. "Gross National Happiness" (etwa: Bruttosozialglück) mit dem Ziel der Steigerung der Lebensqualität.

Geographie

Das Königreich Bhutan liegt im Herzen des Himalaya, eingeschlossen von den Bergen des Himalaya im Norden und im Westen, östlich von Nepal und westlich des indischen Staates Arunachal Pradesh. Es liegt südlich des tibetanischen Hinterlandes und nördlich der indischen Gebiete Assam und Westbengalen. Die Ebenen im Süden liegen auf einer Höhe von 500 m und steigen im Norden auf das 7.500 m hohe Himalaya-Plateau an. In den Ausläufern der Berge herrschen tropische Temperaturen. Hier findet man Rotwild, Löwen, Leoparden, die seltenen goldenen Affen, üppige Vegetation und zahlreiche Orchideenarten. Die weitläufigen Laubwälder sind Lebensraum für Wildschweine und Bären. In der Hochregion des Himalaya leben nur wenige Menschen.

Fläche: 46.500 km².
Verwaltungsstruktur: 20 Verwaltungsdistrikte (Dzongkhags).

Feste

Eine Vielzahl von Festen ist willkommener Anlass für Geselligkeit.

Grosse Kloster-Feste, wie das Paro Tsechu oder aber auch die vielen kleinen Festivals, auf die der Reisende zufällig in abgelegenen Dörfern stösst, dauern oft tagelang an.
Die zahlreichen Tanz-, Gesang-, Sport- und anderen festlichen Veranstaltungen bieten dem Besucher Gelegenheit, die bhutanesische Kultur und Gastfreundschaft aus erster Hand kennenzulernen.

Religion

Der buddhistische Glaube spielte und spielt auch weiterhin eine grundlegende Rolle in der kulturellen, der ethischen und der soziologischen Entwicklung des bhutanesischen Volkes. Es durchdringt alle Stränge des weltlichen Lebens und bringt eine Ehrfurcht vor dem Land und dessen Gedeihen mit sich. Jährliche Feste (tsechus und dromchoes) sind in jedem Bezirk geistliche Angelegenheiten. Die Leute aus diesem Bezirk werden zusammengerufen und Guru Rimpoche oder anderen Gottheiten geweiht.

Überall in Bhutan halten Stupas und Chortens am Strassenrand an, um Guru Rimpoche oder einem anderen Shabdrung zu gedenken, der sich an jenem Platz aufgehalten hat. Gebetsflaggen werden sogar noch öfter benutzt. Diese sind an langen Stangen montiert und signalisieren stetige Kommunikation mit dem Himmel.

Bhutan hat als einziges Land den Mahayana Buddhismus, zum Tantrismus tendierend, als offizielle Religion.

Um die Aufrechterhaltung des Buddhismus im Königreich sicherzustellen, besucht normalerweise ein Sohn jeder Familie eine Mönchsschule. Obwohl die Dzongs das Zentrum der Regierung für die Täler sind, so sind sie doch überwiegend Heimat und Tempel der Mönchsgemeinschaft.

Sport

Seit grauer Vorzeit ist das Bogenschiessen (dha) der absolute Nationalsport in Bhutan. Es erfolgt über eine schier unglaubliche Distanz von 140 m (olymischer Standard ist 50 m). Bei den farbenfrohen und aufregenden Veranstaltungen treten 2 Teams gegeneinander an. Während in der Regel nur die Männer schiessen, ist es Hauptaufgabe der Frauen, die Mitglieder des gegnerischen Teams abzulenken.

Alten Bräuchen folgend wird auch heute die Tradition des Bogenschiessens weiter gepflegt. Zum bhutanesischen Neujahr, dem "Losar", finden viele Wettbewerbe zwischen verschiedenen Dörfern statt. Die (Dorf-)Mannschaften lassen Astrologen für gutes Gelingen zaubern und verbringen, ganz nach alter Sitte die Nacht vor dem Wettbewerb zusammen im Wald, fern von ihren Frauen im Dorf, um eine volle Konzentration auf den Sieg zu fördern. Morgens beginnen dann in reichlich alkoholisiertem Zustand die Initiazionsriten und Beschwörungen; ein von den Frauen mit lauten Anfeuerungsrufen begleitetes Schauspiel. 1992 nahm erstmals ein bhutanesisches Team an den Olympischen Spielen, damals in Barcelona, teil.